Für die Liebe ist es bekanntlich nie zu spät. Erst kürzlich traf mich Amors Pfeil unverhofft in meiner Küche, in Form einer Süßkartoffel.
Wer hätte das gedacht, nachdem sie bei mir an einem Fest (als man solche noch unbeschwert feiern konnte) in Ungnade gefallen war. Dort hatte sie ihren Auftritt als Sweet Potato Fries. Es tut mir leid, nicht essbar – eine versalzene und gleichzeitig süße Pampe machte sich in meinem Mund breit. Nun, das Fest war trotzdem schön und die Süßkartoffel aus meinem Leben verbannt.
Doch hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Anscheinend schon. Denn schließlich hat die süße Knolle mich doch noch um den Finger gewickelt – mit einem Trick. Verraten hat ihn mir ein Freund: Nicht schälen! Keine Scheiben! Keine Stäbchen oder Würfel! Bitte nicht frittieren! Um Himmels willen nicht kochen! Aber: längs halbieren, sanft mit Olivenöl einreiben, liebevoll mit Fleur de Sel bestreuen und die Schnittseite mit einem Thymianzweig schmücken. Und der Trick? Nach unten! Die Kartoffelhälften mit der Schnittseite nach unten auf das Blech legen. Und ab in den heißen Ofen damit. So vereint sich die Süße der Kartoffel mit dem Olivenöl und karamellisiert. Und feiert mit dem Fleur de Sel und dem Thymian ein Fest der Aromen. Achtung, die Pfeile, da kommen sie schon geflogen…
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